MAN zeigt auf der „IAA Transportation“ sein gesamtes Lkw-Antriebsportfolio.
Bei den Testfahrten am Steinernen Meer stand die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs im Fokus. Rund 200 Fachjournalisten konnten Lkw mit Elektro-, Wasserstoff- und modernstem Dieselantrieb im direkten Vergleich testen. Dabei zeigte sich der neue MAN eTruck, der mit seinem modularen Batteriekonzept, zahlreichen Radständen, Fahrerhäusern, Nebenantrieben und Branchenausstattungen nun über eine Million Konfigurationsvarianten bietet, fit für die Bedarfe aller relevanten Branchen, Aufbaulösungen und Transportaufgaben. Seine Vorbereitung für den Megawattladestandard MCS mit bis zu 1.000 kW ermöglicht das Wiederaufladen innerhalb der Lenkzeitpause des Fahrers. Bis zu 800 km Tagesreichweite sind so möglich, ausreichend auch für typische Fernverkehrsanwendungen. Nicht zuletzt deshalb ist das Kundeninteresse bereits groß: 2.000 Bestellanfragen und Bestellungen liegen bereits vor, darunter zuletzt ein Großauftrag aus Frankreich mit 100 Fahrzeugen.
„Auch wenn den Übergang zum CO2-freien Güterverkehr mehrere Antriebstechnologien prägen, liegt unser Fokus klar auf der Elektromobilität als Hauptantriebstechnologie. Der Wasserstoffverbrenner kann für Spezialanwendungen eine sinnvolle Ergänzung sein, wie auch der Brennstoffzellenantrieb, der derzeit aber noch in der Entwicklung ist. Über die gesamte Transformation wird daneben der Diesel-Antrieb bis zu seiner vollständigen Ablösung weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Deshalb haben wir ihn mit unserem neuen D30-Motor noch einmal deutlich effizienter, sparsamer und CO2-ärmer gemacht. Er basiert auf der gemeinsamen Motorenplattform der TRATON GROUP und ist das greifbare Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit unserer Entwicklungsabteilungen. Verbrenner- und Elektro-Lkw werden wir künftig auf dem selben Serienband fertigen, um so flexibel auf den Nachfragewandel hin zum Elektro-Lkw reagieren zu können. Damit die Antriebswende gelingt, muss der Ausbau der Ladeinfrastruktur bei Politik, Infrastrukturbetreibern und Herstellern aber absolute Priorität haben“, so Alexander Vlaskamp, CEO von MAN Truck & Bus.
MAN bringt als erster Hersteller Lkw mit Wasserstoffverbrenner
Parallel zum Hochlauf der Elektromobilität arbeitet MAN an der Wasserstofftechnologie als komplementäre Zero-Emission-Lösung für Spezialanwendungen wie Schwertransporte oder für Einsatzbereiche, in denen Ladeinfrastruktur nur schwer zu realisieren ist. Bei den Testfahrten in Saalfelden zeigte MAN den Prototypen eines Wasserstoff-Verbrenner-Lkw, der als MAN hTGX in Kleinserie von zunächst 200 Fahrzeugen ab 2025 erstmals an Kunden in Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Island sowie ausgewählten außereuropäischen Ländern ausliefert wird. Ebenso wie sein elektrisches Pendant erfüllt er die strengen Kriterien als Zero-Emission-Fahrzeug.
Hocheffizienter konventioneller Antrieb im Übergang
Für den im Technologieübergang zu Zero-Emission-Antrieben weiterhin bestehenden Bedarf an konventionellen Verbrenner-Lkw bringt MAN mit dem neuen Power-Lion-Antriebsstrang einen hocheffizienten Motor für die Sattelzugmaschinen der Baureihen MAN TGX und TGS. Der auf Basis der gebündelten Technologiekompetenz der TRATON GROUP gezielt für MAN-Fahrzeuge entwickelte Motor ermöglicht mit dem ebenfalls neuen MAN TipMatic 14-Getriebe, einer neuen Bremsengeneration und aerodynamischen Maßnahmen eine beachtliche weitere Kraftstoffreduzierung und damit CO2-Minderung von bis zu 3,7 %. In Ländern mit einer CO2-Maut wird er durch Einstufung in sehr günstige Mautklassen darüber hinaus weitere Einsparungen bei den Kilometerkosten bieten können.
Comments