Daimler Truck und Linde forcieren Flüssigwasserstoff.
Ein wichtiger Meilenstein bei der Wasserstoffinfrastruktur ist erreicht. Beide Unternehmen haben die sLH2-Technologie entwickelt, ein neues Verfahren für den Umgang mit flüssigem Wasserstoff. Im Vergleich zu gasförmigem Wasserstoff ermöglicht dieser innovative Ansatz eine höhere Speicherdichte, eine größere Reichweite, schnelleres Betanken, niedrigere Kosten und eine verbesserte Energieeffizienz. Dabei dauert das Betanken eines 40-Tonnen-Schwerlast-LKW mit 80 Kilogramm flüssigem Wasserstoff rund 15 Minuten. Dies ermöglicht eine Reichweite von 1.000 Kilometern und mehr. Gleichzeitig senkt die neue sLH2-Technologie die erforderlichen Investitionen für eine Wasserstofftankstelle um den Faktor zwei bis drei, die Betriebskosten sind etwa fünf bis sechs Mal niedriger. Heute kann Flüssigwasserstoff europaweit zuverlässig geliefert werden.
Im Vergleich zur herkömmlichen Betankungstechnologie mit flüssigem Wasserstoff (LH2) wird bei dem neuen Verfahren eine neue sLH2-Pumpe eingesetzt, um den Druck des flüssigen Wasserstoffs geringfügig zu erhöhen. Durch diese Methode wird der Wasserstoff zu subcooled liquid hydrogen (sLH2). In diesem Zustand ergibt sich ein sehr robuster und stabiler Betankungsprozess, der Energieverluste beim Betanken auf ein Minimum reduziert. Zudem ist keine Datenübertragung zwischen Tankstelle und Fahrzeug notwendig, was die Komplexität des Betankungsvorgangs weiter reduziert. Gleichzeitig wird die Betankungskapazität auf ein neues Niveau gesteigert.
Die Tankstelle hat eine Kapazität von 400 kg flüssigem Wasserstoff pro Stunde. Im Vergleich zur herkömmlichen Betankung mit flüssigem oder gasförmigem Wasserstoff ist 2LH2 wesentlich einfacher und bietet gleichzeitig eine höhere Leistung.
Mit dem Ziel, einen gemeinsamen Betankungsstandard für wasserstoffbetriebene LKW zu etablieren, wird die Technologie allen interessierten Parteien über eine ISO-Norm zugänglich gemacht. Daimler Truck und Linde eröffneten mit der Betankung eines Mercedes-Benz GenH2 Truck die erste öffentliche sLH2-Pilotstation in Wörth am Rhein.
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